Die Römer setzten in der Entwicklungsgeschichte der Menschheit neue Massstäbe. Die Grösse des Imperiums war beeindruckend. Weder vor noch nach den Römern gab es je ein Volk, dass sich so über alle Sprach-, Glaubens und Geographischen Grenzen hinweg ausbreitete und Bestand hatte. Einige der Errungenschaften wirken bis in die heutige Zeit nach, auch wenn die Römer viele Ideen und Techniken den Griechen oder den Ägyptern abgeschaut haben.
Mit den Römer vollzog sich der Übergang einfachen Holzhütten und simplen Steinmauern hin zu komplexen architektonischen Meisterwerken aus verschiedenen Steinarten, Ton und Holz. Die Architekten entdeckten, dass Bauwerke durch halbkreisförmige Elemente an Stabilität gewinnen. Die Last der Steine wurde mit diesen Rundbögen gleichmässig auf die darunter liegenden Pfeiler verteilt. Diese Erkenntnis setzte sich bei Tempeln, Arenen, Stadien, Wohnhäusern oder Brücken durch.
Um im ganzen Reich schnell voranzukommen ersetzten die Römer Trampelpfade durch befestigte Strassen. Zuerst wurde geplant und vermessen, bevor in mehreren Schichten robust gebaut wurde. Die oberste Strassendecke hatte eine leichte Wölbung nach aussen. So lief bei Regen das Wasser ab. Auch in den Städten hat sich diese Bauweise bewährt. Dort bildeten Abwasserkanäle den Abschluss zu den Häusern hin
Hin und wieder wurde Wasser zum Rand eines steilen Abhanges geleitet. Dort liess man es über mehrere Wasserräder in die Tiefe stürzen. Die Wasserräder trieben grosse Zahnräder an, die schwere, flache Steine in Bewegung setzen. Auf diesen ersten maschinellen Mühlen wurde Korn gemahlen.
Allen Bauwerken ging eine umfangreiche Planung und Vermessung mit einfach Hilfsmitteln voraus.
Die schnell wachsenden Städte brauchten viel Trinkwasser. Da aber aus Platznot immer mehr Gebiete besiedelt wurden, die nicht in der Nähe von Flüssen lagen, musste das Wasser herangeführt werden. Über viele Kilometer baute man Kanäle aus Stein. Diese hatten von ihrem Ursprung, einem Fluss, einem See oder eine Quelle, bis zu ihrem Ziel immer ein leichtes Gefälle, damit das Wasser zügig fliessen konnte. Auf seinem Weg überwand es tiefe Schluchten mit Brücken und Druckleitungen oder es wurde unter dem Boden geleitet.
Der Steinmetz war ein sehr angesehener Handwerker. Er leistete bei allen Bauten aus Stein einen wichtigen Beitrag. Zudem erschuf er Skulpturen, Bürsten und unzählige Dekorationselemente für öffentliche Plätze, Tempel oder die Häuser reicher Adeliger.- Nebst normalen, beliebten und stark verbreiteten Malereien aus Farbe setzten sich immer Stärker auch Collagetechniken durch. Römische Mosaike aus Steinen und Glas verzierten prächtige Fussböden und vereinzelt auch Wände. Es gab schwarz-weisse und farbige Mosaike. Die farbige Kunstform war teuer.
Einfache Toiletten und Abwasserkanäle spielten für die persönliche Hygiene der Menschen in den Städten eine immer wichtigere Rolle. So gab es bereits öffentliche WC-Anlagen mit Wasserspülung.
Im Vergleich in den vielen ländlichen Regionen der Schweiz gab es weit ins 20.jahundert hinein keine Wasserspülung. Auch die verschiedenen Bäder, Saunen, Gymnastik- und Ruheräume der römischen Thermen gerieten nach dem Untergang des römischen Imperiums in Vergessenheit und verbreiteten sich in der Schweiz erst wieder in den letzten dreissig Jahren.
Der Erfindergeist der Römer reichte noch weiter. So erfanden sie den eigentlichen Vorgänger unseres Zentralheizungssystems mit Fussbodenheizung: Durch ein Hohlraumsystem unter den Fussboden und hohlen Mauersteinen in den Wänden konnten Patriziervillen, Thermen und andere wichtige Gebäude geheizt werden. Sklaven feuerten dazu im Keller einen Ofen ein und die heisse Luft durchzog die Hohlräume.
Auch die Erfindung der Glasfenster, die Zementproduktion, Fortschritte in Waffentechnik und Kriegsführung, Tunnel- und Kanalbau gehen auf römisch Entwicklungen zurück.